Nachhaltige Entwicklung
Bereits seit der ersten industriellen Revolution hat sich die Erde nachweislich erwärmt. Die Folgen dieser kontinuierlichen Erwärmung machen sich nun durch Naturkatastrophen und extreme Wetterlagen (Klimaveränderungen) bemerkbar. Studien belegen einen Zusammenhang zwischen menschlichen Aktivitäten und diesen Folgen. Diese negativen Auswirkungen können nur durch veränderte, nachhaltigere Produktions- und Konsummuster eingedämmt werden [2]. Störungen möglichst frühzeitig zu erkennen, sie abzuwehren und zu bewältigen, sich anzupassen und zu erholen sind wichtige Aspekte für die künftige Entwicklung [1]. Nachhaltige Entwicklung als Begriff, im heutigen Kontext, wird seit 1987 von Politikern, Wissenschaftlern, Ökonomen und weiteren Interessensgruppen verwendet. Definiert wird sie als «eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen» [3]. In der Schweiz werden seit 1997 im Vierjahresrhythmus Schwerpunkte der nachhaltigen Entwicklung gelegt und verfolgt. Seit dem Jahr 1999 ist nachhaltige Entwicklung in der Schweiz zu einem Verfassungsauftrag geworden [4]. Umfassende Systeme für das Monitoring sind seit 2003 verfügbar [5]. Der abstrakte Begriff der nachhaltigen Entwicklung wird mit den 2015 gesetzten nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) in einen globalen Referenzrahmen gebracht [3]. Die SDGs sind vom «Heads of State and Government» in Zusammenarbeit mit partizipativ teilnehmenden 193 Ländern formuliert worden. Alle orientieren sich an einer Vision für eine nachhaltigere und bessere Welt [6].
Die aktuellen nachhaltigen Entwicklungsziele, auch bekannt unter Agenda 2030, basieren auf globaler Solidarität, und es sind alle Länder und Interessensgruppen aufgefordert, an der Erreichung der Ziele mitzuwirken [8]. Die Agenda gilt für alle Länder, unabhängig davon wo sie liegen und wie ihre wirtschaftliche Situation ist. Damit wird bezweckt, dass ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Förderung des menschlichen Wohlergehens und zum Schutz der Umwelt geleistet wird [9]. So wird eine globale Bewegung hin zu mehr Verantwortung gegenüber der Welt und ihrer Zukunft geschaffen, wofür die SDGs die Rahmenbedingungen stellen.
Es werden alle drei Säulen der Nachhaltigkeit (Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt) gleichgewichtet und auch dementsprechend in den Zielen integriert [10]. Das oberste Ziel bildet dabei, eine inkludierte und gleichwertige Gesellschaft zu fördern sowie das Leben aller weltweit zu verbessern.
Die nachhaltigen Entwicklungsziele umfassen 17 eng verknüpfte Hauptziele, unterteilt in 169 Unterziele mit insgesamt 230 Indikatoren in allen Nachhaltigkeitsdimensionen [6, 8, 10]. Diese abgestufte Kategorisierung der Ziele bietet eine grundlegende Hilfestellung für diverse Interessensgruppen und Institutionen dabei, die persönliche Entwicklung zu messen und Veränderungen zu implizieren [10]. Die SDGs sind auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene wegweisend und fordern Engagement für eine umweltfreundliche Wirtschaftsentwicklung unter Beachtung planetarischer Grenzen, des Friedens und der Einhaltung der Völker- und Menschenrechte. All diese Punkte gehen mit nachhaltiger Entwicklung untrennbar einher [5]. Die Entwicklungsziele setzen gemeinsame Beteiligungen der Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt voraus, was mit dem Einsatz von politischen und wissenschaftlichen Instrumenten verbunden ist. Um die Ziele bis 2030 zu erreichen, sind innovative Prozesse und Lösungsansätze entscheidend [11].
Bereits bei der Festlegung der SDGs hat der Privatsektor eine entscheidende Rolle eingenommen. Auch bei der Umsetzung der Ziele spielt er eine wesentliche Rolle.
Die Schweizer Unterziele der Agenda2030 zu den nachhaltigen Entwicklungszielen werden unten nach [9] zitiert.
Die Armut in der Schweiz nimmt längerfristig ab.
Die Bevölkerung hat Zugang zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.
Die Landwirtschaft steigert ihre Ressourceneffizienz und trägt damit zur Verringerung des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz bei.
Der Anstieg der Krankheitslast durch nicht-übertragbare Krankheiten und durch psychische Erkrankungen wird gebremst und die Frühsterblichkeit nimmt ab.
Während der obligatorischen Schule erwerben und entwickeln alle Kinder grundlegende Kenntnisse und Kompetenzen.
Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das Gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche Gleichstellung.
Sämtliche Formen von Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen sind weitgehend eingedämmt.
Die Schweiz sorgt für die Erhaltung der Grundwasserressourcen, damit die Qualität des Trinkwassers nachhaltig gesichert wird.
Der Anteil am Gesamtenergieverbrauch von kosteneffizienten erneuerbaren Energien ist kontinuierlich zu erhöhen.
Die Schweizer Volkswirtschaft stärkt ihre Arbeits- und Ressourcenproduktivität dauerhaft und erhöht ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit.
Qualifizierter Nachwuchs steht ausreichend zur Verfügung und jungen Menschen wird eine gute Perspektive geboten.
Unternehmen schöpfen ihre Ressourceneffizienz durch eine optimale Gestaltung ihrer Produktionsprozesse und Produkte aus. Die wirtschaftlichen und technischen Potenziale zur Schliessung von Stoffkreisläufen sind genutzt.
Die Schweiz bleibt führend in Bildung, Forschung und Innovation.
Ungleichheiten und Unterschiede, welche aufgrund von gesellschaftlichen Entwicklungen nicht mehr gerechtfertigt sind, werden bei künftigen Gesetzes- Revisionen progressiv beseitigt.
Der Bund anerkennt die der WTO beschlossenen "Special and Differential Treatment"-Bestimmungen für Entwicklungsländer und insbesondere am wenigsten entwickelte Länder.
In Gebieten mit starker Nachfrage wird der Anteil des preisgünstigen Wohnraums beibehalten oder erhöht; benachteiligte Bevölkerungsgruppen haben Zugang zu günstigem Wohnraum.
Die Auswirkungen der Abfälle auf die Umwelt werden begrenzt.
Bis 2030 sind die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 50% gesenkt, und davon sind mindestens 30% durch Massnahmen im Inland erfolgt.
Die Stickstoff Einträge aus Luft und Gewässer werden reduziert.
Die Funktion des Bodens sind langfristig erhalten. Bodennutzungen führen zu keiner Degradierung, und wo möglich werden Böden und ihre Funktionalität wiederhergestellt.
Der Erhaltungszustand der Populationen von National Prioritären Arten wird bis 2020 verbessert und das Aussterben so weit wie möglich unterbunden. Der Zustand gefährdeten Lebensräume wird verbessert.
Die Schweiz beugt Gewalt, Kriminalität und Terrorismus vor und bekämpft sie wirksam.
Der Bund anerkennt grundsätzlich die Zielsetzung von 0.7% des Bruttonationaleinkommens als ein langfristiges Ziel für die Höhe der öffentlichen Entwicklungshilfe.
Jeder und Jede kann, durch Veränderung im eigenen Tun und Handel, einen Beitrag zu positiver nachhaltiger Entwicklung leisten.
Um konkrete Handlungsempfehlungen zu erhalten können Sie ungeniert mit mir in Kontakt treten.
Für Privatpersonen gibt es diverse Möglichkeiten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Wie diese für Individuen jedoch gemessen werden kann erfahren Sie bei mir.